Mittwoch, 2. März 2022

Funktionsklamotte Reitrock

Wenn man gerne rund ums Jahr ins Gelände ausreitet, gibt es immer mal Wettersituationen, die einem die Freude ordentlich vermiesen können. Eiskalte Füsse, gefrorene Finger, kalte/nasse Oberschenkel, oder ein guter Regenguss, der einen trotz guter Klamotte plötzlich in einer Sattel-Pfütze sitzen lässt, sind so Situationen. Es kann soooo wunderschön sein, bei jedem Wetter auszureiten! Man sollte nur darauf achten, entsprechend ausgerüstet zu sein, um die Freude geniessen zu können!
Wie ich mich im Winter vor Kälte sonst noch schütze, könnt Ihr weiter unten lesen, wenn es interessiert.
Jetzt gehts erstmal um mein neues selbstgenähtes Supertool Marke Eigenbau:
der Reitrock!
Auf diesem Bild kann man die Eiseskälte förmlich spüren. Glücklicherweise bleiben in die Beine jetzt warm. Hätte meine Tochter sich komplett mach meiner Empfehling angezogen, wär ihr wohl nicht so kalt gewesen, aber sie wusste es natürlich besser....nicht! Da hilft nun der Reitrock allein auch nicht, den sie auch nur angezogen hat, damit ich Fotos machen konnte. Sonst ist er ihr zu "peinlich", "so gar nicht ihr Stil", usw...nuja, Funktionsklamotte eben, ich würde wegen der Optik auch keinen Rock beim Reiten tragen ;-)
Der Rock ist fast kreisrund geschnitten, hinten und vorne etwas kürzer als an den Seiten, vorne überlappend. Zu schliessen mit Klettband im Taillenbund, somit Grössen-unabhängig. Zum Aufhängen oder Befestigen einer Bauchtasche hab ich noch Schlaufen aussen drangenäht. Und nicht zu vergessen, seitlich gibts die Beinschlaufen, die den Rock am Unterschenkel halten, damit er nicht flattert.
Man kann den Rock also gut im bereits vollständig angezogenen Zustand noch drüberziehen. Vorne überlappt er über dem Hals des Pferdes, sodass der Sattel allseitig komplett regengeschützt ist. Hier bei der Überlappung werde ich aber noch einen kleinen Klett einnähen, damit auch hier bei Wind/im Gallopp nicht aufklafft/ verrutscht.
 
Nein, es geht hier definitiv nicht um Mode oder Geschmack (ich bin selbst eher praktisch veranlagt und weniger Kleid-/Rock-Trägerin, schon gar icht beim Sport), hier gehts um Funktion!
Denn das gute Stück hält die Beine warm, v.a.Knie und Oberschenkel, ausserdem hält es (je nach Grösse mehr oder etwas weniger) des Pferdes Rücken und Hals-Schulterbereich etwas mit warm und v.a.trocken, UND DEN SATTEL! Denn mit ner Regen-/Skihose werd ich auch gewärmt und bleibe trocken. Aber wenns nass von oben kommt, ist ganz schnell der Sattel nass, und da sitz ich drin! Davor schützt der Reitrock. Alles in Einem.
Einfach um die Taille geklettet, Beinschlaufen zugeknipst (damit bei Wind alles bleibt und nicht hochflattert, genauso be Auf-und Absteigen), und fertig. Obenrum hat man ja eh ne Jacke an. Im Sommer kann man den Reitrock natürlich auch zur dünnen Reitleggings und Regenjacke tragen, ich denke, dass das nicht zu warm ist, da ja doch Luft rankommt. Bleibt zu testen!

Hier weitere Kältetipps für Reiter:
Gegen kalte Füsse hab ich meine Reitstiefel extra 1Nummer grösser gekauft. So kann ich im Winter über die normalen Kniestrümpfe
einfach noch gestrickte Wollsocken drüberziehen. Hat bei mir bisher absolut ausgereicht, ich hatte  diesen Winter bisher kein einziges Mal gefrorene Zehen!

Gegen kalte Finger hat es bei mir (mit Raynaud-Syndrom/Leichenfinger-Syndrom) bisher gut geklappt, mit normalen Reithandschuhe zu reiten. Bis ich das gut verdreckte Pferd erstmal geputzt habe, was locker ne Stunde dauern kann, ist mir oft so warm, dass die Wärme/gute Durchblutung sowieso erstmal ne Stunde lang ausreicht. Meine Finger werden oft zu Beginn des Putzens erstmal so kalt (und weiss), dass ich so gar nichtsmehr machen könnte. Wenn ich sie dann aber ein paar Minuten richtig schleudere (den ganzen Arm gestreckt wie ein Rad schleudern) kommt das Blut bald wieder bis in die Fingerspitzen. Mein Körper scheint dann so gewarnt zu sein, dass meine Finger den ganzen Tag nicht mehr kalt werden! Wenn Schnee liegt, kann man sie Hände auch damit gut reiben, das fördert ebenfalls die Durchblutung enorm. Oder mit dem eiskalten Wasser waschen,das wir am Stall haben, und danach mit nem Frottee-Lappen trockenreiben, hilft auch. Der Kältereiz signalisiert dem Körper, die Fingerspitzen besonders gut zu durchbluten. Klar, dünne Handschuhe müssen trotzdem sein, der kalte Wind ist damit abgeblockt. Mit dicken (Ski-)Handschuhen könnte ich nichts anfangen beim Reiten.

Für die Beine ziehe ich bei trockenemWetter eine dünne Lauf-Leggings unter die Ski-Hose bzw. Winter-Reit-Überhose.
Bei arger Kälte, Schnee, Regen, Nebel ziehe ich seit kurzem meinem Reitrock drüber.

Obenrum trage ich Sport-Bustier, Langarm-Unterhemd, wärmenden Funktions-Pulli mit hohem Kragen, dann die gefütterte Hardshell-Jacke. Dazu Schlupfschal (aus Baumwolle oder Fleece, hoch genug, dass ich es übers Kinn hochziehen kann und die Helm-Schnalle darüber zumache) und eine dünne Mütze unter dem Helm.