Donnerstag, 7. April 2022

Wird das ein UfO?

 Jou, nach den letzten Strick-Erfolgen,soll heissen, zügig und durchgehend gestrickten, fertig geworden und angezogenen, Strickprojekten, bin ich hier vermutlich dabei, ein UfO (unfertiges Objekt) zu produzieren. Zumindest ist seit Kurzem abzusehen, dass es laasange dauern wird, bis ich hier tatsächlich eine fertige Jacke anziehen kann. Und wenn ich mirs jetzt so überlege, war es eigentlich fast von vornherein dazu prädestiniert, ein Unendlichkeits-Projekt zu werden:

Denn am Anfang stand der Spinn-Workshop. Dann das Basteln einer Spindel. Dann Wolle bestellen, 600 Gramm sollten für so ziemlich jedes Projekt genug sein, dachte ich.

Mehr dazu: https://lelonuk.blogspot.com/2021/11/jetzt-spinnt-sie.html?m=1



Dann Spinnen mit der Handspindel, das braucht ja eh seine Zeit. Nicht schlimm, macht Spass und ist voll entspannend. Da ich natürlich noch Anfängerin bin,aber auch zunehmend Übung bekam, wurden die Singles sehr unterschiedlich: die ersten waren relativ dick und unregelmässig. Später wurden sie teilweise so fein, dass sie selbst verzwirnt grad mal auf feine Socken-oder Lacegarn-Stärke gekommen wären. Ich habe dann versucht, beim Verzwirnen etwas ausgleichebd zu wirken, also die dickeren Teile mit den feinsten zu verzwirnen und die weiteren ganz feinen Kilometer dreifach nach Havajo-Methode...Dennoch sind die Unterschiede nicht von der Hand zu weisen. Aber so ist das mit erstmals Handgemachtem, ist ja auch schön!

Dann: Baden, Schlagen, trocknen, Aufwickeln....versteht sich

Dann kamen ein paar Strickprojekte dazwischen, während sich in meinem Kopf langsam Ideen entwickelten, was denn nun daraus werden könnte. Verschiedene Garn-Stärken, die Farben, die Menge...ich wollte ein Teil machen und nicht mehrere Kleinigkeiten wie Schal, Mütze, Handschuhe, Stulpen oder so. Es sollte was sein, was ich brauchen kann und noch nicht hab (also kein Pulli), wo man die Wolle in Farbe und Struktur gut sieht, wo die unterschiedlichen Stärken nicht stören....

So hab ich mich für eine Jacke entschieden. Kastig geschnitten und - besondere Wolle kriegt besondere Struktur - im Webmuster gestrickt. Bisschen Chanel-Jäckchen-inspiriert.

Nach der Cocoknit-Methode wollte ich es machen, weil ich ein zusammenhängendes Stück produzieren möchte, das ich zwischenzeitlich anprobieren kann und weil ich weiss, dass ich Einzelteile nie zweimal gleich hinbekomme, und weil ich beim Zusammennähen dieser dann Verzweifle und wenns dann hinterher nicht passt, kann ich auch nichts mehr machen ...

Raglan von oben wär auch be Möglichkeit gewesen, aber das wär dann nicht so Chanel-kastig geworden? Dachte ich mir mal so.

Nuja, und dann hab ich, nach Strickprobe (mit einem der dickeren Knäuel) und Anleitung basteln, endlich mal losgelegt. Mit 6 er Nadeln. Mit diesem Webmuster, das doppelt so viele Reihen wie normaler Strick braucht...

Ist schön, die Struktur gefällt mir, die Wolle ist toll, die unterschiedlichen Stärken, gut, hat was. Aber kurz nach Erreichen der Brusthöhe (Rumpf, da sind noch keine Ärmel gestrickt!) ist mir klargeworden, dass die Wolle niemals nicht und nimmermehr reichen wird.


Ja, und wie das so ist, mit selbstgesponnenem Garn, kann man das auch nicht einfach so nachkaufen! Gut, die Kammzüge schon. Was bin ich froh, dass ich nicht auch selbst kardiert und v.a. gefärbt hatte, denn dann hätte ich hier wohl endgültig aufgegeben.


Ich hab jetzt die gleichen Farben der gleichen Wolle nachbestellt und stricke vorerst mal weiter, bis das vorhandene Garn tatsächlich zuende ist. Und dann gehts wieder los mit Spinnen...jetzt ist dann aber erstmal Frühling und Sommer, Gartenzeit, Gemüse-Anbau-Zeit, Ausflüge, Wandern, Radeln, reisen....es ist also abzusehen, dass ich diese Jacke nicht vor nächstem Winter, möglicherweise auch erst viel später, anzuehen kann...slow fashion vom Feinsten würd ich sagen!

Man wird sehen!


Betrachten wir es als Statement gegen die fast and cheap fashion Industrie! Immerhin wird diese Jacke auch nie im Müll landen, nicht, solange ich lebe. Und sie wird getragen werden! Und wenn ich sie mit ins Grab nehme, wird sie sich zersetzen, verrotten und zu biologischem organischem Dünger ohne den geringsten Plastik-Anteil! So!

https://naehfrosch.de/du-fuer-dich-am-donnerstag-201/

https://www.creativsalat.de

https://lieblingstuecke.blogspot.com/2022/04/lieblingsstucke-april-2022.html?m=1

https://memademittwoch.blogspot.com/2022/03/fjka-2022-erster-zwischenstand.html?m=1

Samstag, 2. April 2022

Leckerste Brezn-Bagels

 Heute mal was Anderes. Ich bin ja leidenschaftliche Brot-Bäckerin! Und wenn man jahrelang diverseste Brote backt, kommt manchmal Eintönigkeit auf...ich zum Beispiel liebe ja Roggen-Sauerteig-Brot und habe auch über die Jahre einen Sauerteig herangezogen, der eine echt gute Triebkraft hat. Mein Mann hingegen liebt Sauerteigbrote nicht so hingebungsvoll wie ich, er isst doch auch sehr gerne helle Brote mit Hefe...und die Kinder...mal so mal so. Am liebsten mögen alle Laugengebäck!

Und da ich ja ständig backe und rumprobiere und ausserdem nicht sooo gerne Backwaren kaufe, hab ich mich in letzter Zeit mal wieder mit Bagels ausprobiert.

Und die letzten waren soooo gut, dass ich das jetzt einfach mit Euch teilen möchte!


Aussen leicht knusprig, innen weich, so mögen wirs am liebsten! Und dafür ist die Bagel-Form optimal!

Also:

Ihr macht nen janz stinknormalen Hefeteig (mit möglichst wenig Hefe und dafür genug Zeit schmeckts besser!)

Ich nehme dafür:

1/4 Würfel Hefe, 

1EL Zucker

1EL helles Dinkelmehl (630er)

1/2Tasse lauwarme Milch

Das wird gut verrührt und dann ca 10min stehen gelassen

Dann kommen 500Gramm helles Dinkelmehl, 2TL Salz und nochmal ca 200ml lauwarmes Wasser dazu, ausserdem ein guter Schnatz zimmerwarme Butter.

Wiederum gut verrühren bzw Kneten, eine Kugel formen, und in der leicht gefetteten Schüssel mit Deckel an einem warmen Ort (sonnige Fensterbank, ausgeschalteter Backofen, Heizungsnähe...hauptsache nicht die kalte Stein-Arbeitsplatte in meiner Küche ;-) ) gehen lassen, gerne 1-2Stunden, oder bis der Teig halt echt schön aufgegangen ist.

Dann aus dem Teig 8-10 gleichmässige Stücke machen, jedes zu einem Kringel formen (Achtung, mach den Ring und das Loch ruhig gross, das wird schon, der Teig geht nochmal auf!) und die auf einer bemehlten Fläche (oder Silikon-Backmatte) ablegen.

Eine Lauge aus ca 1,5L Wasser und 1Päckchen Kaisernatron herstellen und aufkochen, Backofen auf 180°Umluft vorheizen.

Die Kringel (auch wenn sie noch nicht wieder grossartig aufgegangen sind, das tun sie auch dann noch), einen bach dem anderen in der sprudelnd kochenden Lauge 20-30 Sekunden kochen, und dann mit einem Schaumlöffel rausheben, aufs Backblech legen, mit Sesam und/oder Salz bestreuen.

Wenn alle Bagels auf den Blechen liegen, ab in den Ofen und ca 20-25 Minuten backen.

Sie gehen wunderschön auf, werden leicht gebräunt und bleiben doch innen schön knautsch-weich.

Wir haben sie geliebt!

Die Laugen kann man noch heiss in ein grosses Glas/Flasche füllen, verschliessen, beschriften und für nächstes Mal aufbewahren. Hält sich lange!


Wenn Ihr Bagels gerne einfrieren wollt, macht das am Besten mit den geformten Teiglingen vor dem Laugenbad und Backen. Die Kringel auf einem Blech in die Truhe/den Gefrierschrank legen und später, wenn sie ganz durchgefroren sind, alle in einen Gefrierbeutel schmeissen. Dann kleben sie nicht zusammen und verformen sich nicht mehr. Man kann sie dann zum fertig zubereiten einfach im gefrorenen Zustand in der Lauge kochen, etwas länger dann vielleicht (45 Sekunden?) und auch ein paar Minuten länger backen. Fertig gebackene Laugenteile einfrieren ist nicht zu empfehlen, da Lauge und Konsistenz Schaden nehmen.

Wenn ihr "ganz normale" Bagels backen wollt, nehmt ihr einfach zum Kochen keine Natron-Lauge, sondern einfaches Salzwasser. Oder auch Salz-Zucker-Wasser (ich glaub, die Amis machen ja so gut wie nichts ohne Zucker).

Guten Appetit!

Eure Tante Antje ;-)

P.S.: lecker Sandwich-Snack: Bagel mit Hummus, getrockneten Tomaten und ein paar knackfrischen Blättern Rukola, mein Favorit!

Da mein Rukola schon seit Januar wie wild unterm Tomatendach wächst, hab ich den immer knackfrisch zur Hand, eine schöne Abwechslung zum (auch sehr geliebten) Feldsalat, von dem wir auch zur Zeit jeden 2.Tag ne Schüssel vertilgen! Ist schon toll, so ein Gemüsegarten!