Na, wer hätte das gedacht? Nach diesem extrem trockenen Sommer, wo im Gemüsegarten fast nichts, was nicht gegossen wurde, wirklich gewachsen ist, hat der Herbst doch nochmal Einiges nachholen können. Klar, für viele Gemüse-Sorten wars zu spät. Sehr wenige, kleine Kartoffeln, kleine Karotten, wenige Zucchini, kaum Fenchel-Knollen....
ABER: wer noch spät im Wachstum angezogen hat (und letztes Jahr kam da gar nichts), war der Rosenkohl! Toll, haben wir doch letzte Woche glatt lecker frischen Rosenkohl aus dem Garten gegessen, und es stehen noch ein paar Portiönchen davon draussen (im Schnee). Auch der Grünkohl ist kleiner als letztes Jahr (also, nicht wirklich kleiner, aber weniger Blätter), und Weiss- und Rotkohl auch, aber immerhin! Ehrlich gesagt, die Köpfe haben genau die richtige Grösse, dass man genau einen ganzen für eine Mahlzeit zu 4. köpfen kann, auch ok!
Aus Weisskohl hab ich letztens wieder unser beliebtes Bauernessen gemacht: Bratkartoffeln, Zwiebeln, Weisskohl in Butter mit Speckwürfeln (ght aber auch ohne), bisschen Kümmel....lecker!
Grünkohl haben wir auch erst letzte Woche gemacht, und zwar gehackt und mit Pizzoccheri (Buchweizen-Bandnudeln) und Kartoffeln gekocht, dann in eine Auflaufform gegeben, jeweils eine Schicht Pizzoccheri-Grünkohl-Kartoffeln und eine Schicht gemischte geriebene Käse (original wäre ein kräftiger und fetter Fontina, aber eigentlich geht jeder Käse, ganz nach Geschmack. Und, das ist wichtig, das Ganze wird dann mit einer guten Portion Knoblauch, mit Muskat und Pfeffer in Butter oder Olivenöl angedünstet (viel Butter oder Olivenöl!) übergossen und nochmal ne halbe Stunde im Backofen durchgeheizt. Zum Reinlegen gut!
Den Rotkohl gibts demnächst wieder zu Spätzle, oder an Weihnachten zu Spätzle und Wild. Oder auch einfach so mal für mich allein, wenn die Kinder lange Schule haben, die stehen eh nicht so auf Rotkohl, und ich hab noch das ein oder andere Glas vom letzten Jahr zu vermampfen, bevor ich wieder neu einkoche.
Klar, es ist alles weniger als es sein könnte, aber ist es nicht einfach toll, dass wir im Dezember überhaupt noch was aus dem Garten essen können?
Übrigens: Zuckerhut-Salat steht auch noch da, ebenso Rucola (der im Sommer kaum Blätter hatte und gleich in Blüte geschossen ist, dessen Samen ich dann im September wieder verstreut habe, und der jetzt richtig schöne fleischige und aromatische Blätter trägt! Ich freu mich auf die nächste Pizza mit Rucola!), Feldsalat und Spinat.
Die Tomaten hingegen, die ich grossteils unreif geerntet habe und zum Nachreifen in dern Keller gebracht, haben mindestens zur Hälfte als Nachwirkung der Trockenheit zu Schrumpeln angefangen, und wurden ungeniessbar trocken und zäh. Ein paar konnten wir doch noch geniessen, aber seit ein paar Wochen sind jetzt doch keine eigenen mehr da...auch die paar Kartoffeln sind längst aufgegessen, man kann nicht alles haben.
Wollt Ihr noch ein paar Bilder sehen?
|
unser Ilex /Stechpalme, voll roter Beeren, im Frost |
|
Auch der Salbei hat mir gerade dieser Tage gute Dienste geleistet und mir im Tee mein aufkommendes Halsweh beseitigt |
|
Na gut, das Foto ist nicht grandios, aber der Inhalt lässt sich schmecken: Rosenkohl! |
|
Dieser Rotkohl hat nun gar keinen Kopf gebildet, aber ich hab gehört, die Blätte kann man ebenso zubereiten und geniessen...? Andere haben kleine Köpfe, ich werds demnächst probieren |
|
Sieht die nicht schön aus? Ringelblumen/ Calendula in voller Blüte von September bis Dezember, leuchtend in gelb und orange und mit Eisblumen! |
Also, bei allem Frust manchmal, die kleinsten Dinge können einem solche Freude bescheren, ich werde im nächsten Frühjahr wieder im Gemüsegarten ackern, neuen Mut und eue Energie haben und nicht aufgeben! Abgesehen davon, dass die Arbeit allein ja schon Freude macht. (andere zahlen viel Geld für Meditation und Fitness, und haben hinterher kein Gemüse davon!).
Das Obst hingegen wächst quasi ohne Arbeit (gut, letztens haben wir ein bisschen Bäume zurückgeschnitten, weil sie durch Ausladung, schwere Last und Trockenheit gebrochen sind oder dazu neigen, da haben wir sie ein wenig erleichtert), einzig die Ernte und das Verarebiten selbst macht "Arbeit". Vorgestern habe wir noch mehrere Steigen Äpfel geerntet, die immer noch am Baum hingen und bereits den ein oder anderen Frost abgekriegt hatten! Gesten gabs beim Schulfest der Kinder literweise Smoothies aus unseren Äpfeln und Zwetschgen, und es sind immer noch viele da, knackig und frisch, unglaublich!
Habts schön,
Eure Antje von lelonuk